EMOP Berlin c/o Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin
BARRIEREFREIHEIT
Parkplatz
rollstuhlgerechte Zugänglichkeit
rollstuhlgerechtes WC
Parkmöglichkeit für Menschen mit Behinderung
rollstuhlgeeigneter Aufzug
EINTRITTSPREISE
Eintritt frei
TICKETKAUF / ANMELDUNG
Die Führung ist kostenlos, jedoch müssen ein Ticket zur Ausstellung sowie ein kostenloses Führungsticket im Vorhinein am Empfang/der Kasse erworben werden.
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EMOP Berlin c/o Akademie der Künste
01.03.2025
12–13 Uhr
Führung
Öffentliche Führung durch die Ausstellung was zwischen uns steht. Fotografie als Medium der Chronik

Öffentliche Führung durch die zentrale Festivalausstellung was zwischen uns steht. Fotografie als Medium der Chronik des EMOP Berlin.

Künstler*innen: Ilit Azoulay, Yevgenia Belorusets, Cana Bilir-Meier, Hannah Darabi, Bérangère Fromont, Benoît Grimbert, Beate Gütschow, Raisan Hameed, John Heartfield, Leon Kahane, Susanne Keichel, Simon Lehner, Boris Mikhailov, Helga Paris, Fungi aka Phuong Tran Minh, Einar Schleef, Maya Schweizer, Wenke Seemann, Christine Würmell, Tobias Zielony, Pınar Öğrenci

„Der Chronist, welcher die Ereignisse hererzählt, ohne große und kleine zu unterscheiden, trägt damit der Wahrheit Rechnung, daß nichts, was sich jemals ereignet hat, für die Geschichte verloren zu geben ist.“ (Walter Benjamin)

Würde Walter Benjamin diesen Satz aus seinen fragmentarisch gebliebenen Thesen Über den Begriff der Geschichte auch heute noch so aufschreiben? Eine ganze Generation von Chronist*innen dokumentiert heute unentwegt ihre Stories. Mehr denn je sind wir von Bildern und Texten umgeben, von Kommentarleisten, Filmschnipseln und von Fotografien im Zeitalter ihrer KI-gestützten Reproduzierbarkeit. Zeitgeschehnisse werden genauso dokumentiert wie persönliche Befindlichkeiten. Die „veränderungserschöpfte“ und von Krisen geschüttelte Gesellschaft (Steffen Mau) reagiert emotionalisiert und gespalten.

Es wächst das Bedürfnis, dem etwas entgegenzusetzen und – angesichts der Brüchigkeit von Demokratien, von Umweltzerstörung und wachsender Gewalt, von Ausgrenzung und gesellschaftlicher Desintegration – dem Zersetzenden etwas Konstruktives entgegenzuhalten. Doch was kann mit Bildern, zumal mit fotografischen, tatsächlich noch gewusst, belegt oder gesagt werden? Sind es nicht gerade die Bilder, die Gräben vertiefen, die zum Medium des ‚Fake‘ werden und polarisieren, kurz, die zwischen uns stehen?

Die Ausstellung unternimmt den Versuch, den Kreislauf der permanenten Selbstvergewisserung zu unterbrechen. Projekte von rund 20 Künstler*innen verleihen dem Gegenüber mittels der eigenen Stimme Resonanz. Sie stehen für ein „Verstehen vom Anderen“ (Emmanuel Levinas) – nicht als alles übertönende Lautsprecher, sondern in der Reflexion darüber, wie jenseits von Vereindeutigung differenziert und, ja, zart erzählt werden kann. So stellt die Ausstellung gesellschaftliche Realitäten heraus und bringt sie zumeist in (Mikro-) Erzählungen zum Sprechen. Denn etwas zu erzählen, ist „in der Form etwas anderes, als etwas zu fordern“, ist „etwas anderes, als etwas einzuklagen, etwas zu erzählen, ist fragiler, als etwas anzukündigen“ (Carolin Emcke).

Kuratiert von Maren Lübbke-Tidow

Die Führung ist kostenlos, jedoch sind kostenlose Tickets erforderlich (im Vorhinein am Empfang/der Kasse zu erhalten). Es muss zusätzlich ein Ticket zur Ausstellung erworben werden.

TREFFPUNKT
Foyer